Heute berichte ich von den Kleshas= Leidbringer.
Im letzten Eintrag hieß es wir kommen dem Ziel des
Yoga durch unsere regelmäßige, achtsame Yoga-Praxis näher. Abhyasa und Vairagya.
Dennoch gibt es immer wieder Stolpersteine oder auch Hindernisse auf dem Weg zu mehr Zufriedenheit, Selbsterkenntnis, geistige Freiheit und innerem Frieden, die so genannten Kleshas. Das sind Kräfte, die unser Tun und Denken beeinflussen. Leid bringen. Wir tragen sie in uns. Sie versetzen uns immer wieder in innere und äußere Unruhe.
Diese hat bereits Patanjali erkannt, benannt und im Yoga-Sutra niedergeschrieben. Patanjali nennt diese Stolpersteine, Hindernisse, Leidbringer= Klesha.
Hier einige Gedanken dazu:
Er beschreibt
1. Avidya= falsches Verstehen, falsche Sicht, unbewußt.
Etwas meinen, zu wissen und darauf zu beharren. Eine Meinung haben zu allem und dadurch "wahres" Wissen verlieren. Alles, was wir betrachten, sehen wir durch unsere eigene Brille, mit unseren eigenen Erwartungen, Prägungen, alten Mustern Wünschen, Ängsten und Erfahrungen gefärbt. Mal fremdgesteuert, getrieben sein, läßt uns nicht erkennen, was gut ist für uns. Wir können nicht mehr neutral urteilen. Läßt uns nicht das innere Glück erkennen. Diese Erkenntnis hilft den Widerstand des Geistes aufzulösen. Konzentration, Meditation und achtsam sein hilft.
2. Asmita= falsche Einschätzung der eigenen Person/ das Ego
Hier geht es um die Frage nach dem Sinn? Dem Ego. Bin ich der, der ich meine zu sein oder glaube ich, dass die Anderen denken, dass ich so sein sollte? Manchmal verlieren wir uns auch in einer Rolle, z.B. in die der Mutter oder der Tochter. Womit identifizieren wir uns, z.B. Besitz, Beruf. Wer bin ich? Wie will ich sein? Lebendig, energivoll, ruhig, bedacht, in mir? Ich finde mich selbst, wenn ich alle Rollen weglasse. Entwickle Achtsamkeit.
3. Raga= etwas unbedingt haben wollen, Begierde, Zuneigung
4. Dvesha= Abneigung, Abwehr, Vermeidung
Ein Hinderniss kann auch "nicht haben wollen" sein, z.B. keine Krankheiten oder Streit. Wir wollen es unbedingt vermeiden. Welche Energie muss es kosten, nur um Unangenehmes zu vermeiden. Wir entwickeln immer neue Vermeidungsstrategien, anstatt der Realität klar ins Auge zu sehen. Die eigenen Bedürfnisse bleiben auf der Strecke.
5. Abhinyvesa= Angst, insbesondere die vor dem Tod
Auch das ist ein Hindernis. Es gibt verschiedene Arten der Angst. Alles ist Endlich. Auch Alltagsdinge sind irgendwann vorbei. Angst macht dumpf, nervös, belastet und stresst. Angst wohnt in Jedem inne und ist am schwersten abzubauen. Erkenne Angst ist hinderlich, wenn diese überhand nimmt, dann geh diese an, bevor sie beginnt, dich zu kontrollieren.
Patanjali
beschreibt die Kleshas in seinem Yoga-Sutra, welches bereits mehrere Jahrtausende alt
ist. Ich finde es immer wieder beeindruckend der Yoga hat nichts an Aktualität
verloren. Die Zeit ist schnelllebig, lebendig, digital und im Wandel. Und wir sind dabei!
In seinem Werk geht es nicht darum die Kleshas zu unterdrücken, sondern sich bewusst zu machen, dass sie vorhanden sind, sie durch Achtsamkeit zu erkennen und zu lernen, mit ihnen umzugehen und zu verringern.
Auch gibt uns Patanjali antworten und zeigt uns verschiedene Hilfsmittel auf, die uns darin unterstützen können, eine Situation zu unterbrechen, die uns „Leid“ bringt.
Es geht um BEWUSSTSEIN und BEWUSST-SEIN.
Wir können etwas ändern! Viel Spaß beim entdecken
Also,
lasst uns nun erneut achtsam, absichtslos und mit Freude auf die Matte gehen. Die neuen Termine liegen vor.
Von Herz zu Herz
Eure Katrin
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