Montag, 15. Juli 2019

Yoga - Anhalten und Parken erwünscht!


Nun genießen wir des Zeit des Spätsommers und beenden die angefangenen bzw. beginnen unsere neuen Yoga-Kurse.
Ihr entdeckt alle Kurstermine wie immer unter ...'Kurstermine'.
Lasst uns also weiter gemeinsam üben. Auf dem Weg zum Yogaraum entdeckt Ihr sicher öfter dieses Straßenschild.

An dieser Stelle ist anhalten und parken nicht erlaubt.

Hier aber ist es jederzeit erwünscht.

Im Alltag geht es uns scheinbar auch oft so. Manchmal gibt es kein Anhalten oder Verweilen oder bewusstes Luft holen. Alles ist in Bewegung. Und doch brauchen wir Zeiten der Ruhe und Entspannung. Wir müssen diese aber auch zulassen. Und das müssen wir manchmal auch wieder neu erlernen.


Patanjali, ein großer yogischer Gelehrter, hat uns dazu Empfehlungen in seinem Yogasutra mit auf den Weg gegeben. Ich hab es nochmal nachgelesen:
Er zeigt uns darin einen Weg, wie wir mit den Herausforderungen des Menschseins umgehen können und zu einen Zustand der Ruhe und des inneren Friedens finden. Er beschreibt einen Weg, den es in acht Stufen zu gehen gilt. Wobei man auf jeder Stufe beginnen kann bzw. auch immer wieder zurück kehren wird. Fazit: Nie ist Stillstand. Alles ist ständig in Bewegung.


Für diese zweite Stufe gibt er Empfehlungen im Umgang mit sich Selbst. Diese Empfehlungen nennt er die Niyamas. Und diese möchte ich Euch heute vorstellen.

Die 1. Empfehlung lautet Saucha: körperliche und geistige Reinheit.
Damit gemeint ist die Reinheit der Gedanken und des Herzens, mit ruhendem Geist üben. Im Yoga erhalten wir ein Gespür dafür, was uns schadet, belastet. Wir spüren die An- und Verspannungen, Steifheit, Erschöpfung, Müdigkeit, Ruhelosigkeit, Überdrehtheit. Negative Gedanke, die uns verunreinigen. Angst, die lähmt. Neid, der vergiftet. Es entsteht der Wunsch nach Reinigung, nach Veränderung. Wir erleben im üben ein Wohlgefühl und entspannte Energie. Unser Körper fühlt sich erfrischt und belebt an. Der Geist- klarer, freundlicher, fröhlicher. Wir fühlen uns genährt, inspiriert, mitfühlender, verbunden mit den Menschen.
Das gute Gefühl nehmen wir mit nach Hause, schauen im Alltag genauer hin. Wo kann ich mich vor Negativität schützen. Oder wie kann ich besser damit umgehen. Hilft mir vielleicht ein Wechsel meiner Blickrichtung? Umgib Dich mit netten Menschen.

Die 2. Empfehlung lautet Santosha: Zufriedenheit, zufrieden sein, sich freuen, dankbar sein.
Im Yoga entwickeln wir Dankbarkeit Asanas üben zu können. Wir freuen uns darüber, so zu üben, wie es uns gerade gut tut. Es ist einfach, wenn wir leicht und mühelos üben. Yoga bedeutet auch, schwierige Erfahrungen anzunehmen. Eine Situation zu akzeptieren. Wo uns Flexibilität oder Kraft im Asana fehlt, bleiben wir mit Freude und Dankbarkeit beim Üben. Lächeln. Zufriedenheit löst Verspannungen und lässt unseren Körper weich werden. Gedanken kommen dabei zur Ruhe. Es entstehen Kraft und Energie in unseren Asanas und im Alltag. Zufriedenheit entsteht, wenn wir in den Asanas mit inneren Frieden verweilen.
Im Alltag sich über kleine Dinge freuen. Eine Blume, die gerade blüht,... Dankbar sein für den Tag genau so, wie er ist und, wie Du bist.

Die 3. Empfehlung lautet Tapas: Motivation, Disziplin, Hitze, Feuer.
Hier ist gemeint die Disziplin immer wieder auf die Matte zu gehen. Nur so kann Veränderung entstehen. Wir erleben unsere Grenzen, alte Verhaltensmuster, Glaubenssätze. Oje. Tapas muss eine Qualität haben, die uns nicht schadet. Wenn wir Asanas falsch üben oder sie nicht zu uns passen, können sie ungesunde Strukturen in uns verstärken, uns überlasten und schaden. Auch Ego oder Stolz wirken sich hier negativ aus.
Hier gilt es sich Situationen genau anzuschauen. Sie wirken vielleicht auf den ersten Blick, wie eine ungemütliche Situation aus vergangener Zeit. Doch, wenn Du sie mit Deinem heutigen Wissen angehst, kannst Du ganz anders darauf reagieren. Souveräner und mit mehr Abstand. Probiere es aus.

Die 4. Empfehlung lautet Svadhyaya: Selbstreflexion, Selbsterforschung, sich selbst näher kommen. Hier geht es um ein tiefes Verständnis für seinen eigenen Körper, seine eigenen Bedürfnisse zu entwickeln. Im Asana nehmen wir wahr, wo bin ich eng und verspannt, wo offen, lebendig, weich, was kann ich genießen, was meide ich, wie fühlt sich mein Körper gerade an, welche Gefühle, Herausforderungen habe ich heute? Die Yogapraxis wirkt immer individuell. Was dem einen gut tut, wirkt bei dem anderen ganz anders. Hilft mir eine Abwandlung, ein Zwischenatmen, eine Entspannungspose zusätzlich, variiere. Hör auf Deinen Körper. Kommuniziere mit ihm. Sonst fühlen wir uns im Üben vielleicht überlastet.
Und auch im Alltag nimm Dir Auszeiten. Und sprich mit Deinem Körper. So z.B., wenn eine Angst auftritt. Was möchte sie Dir sagen? Und gib ihr vielleicht auch den Hinweis, dass sie völlig unbegründet ist.

Die 5. Empfehlung lautet Ishvara Pradidhana: Hingabe und Vertrauen an eine höhere Kraft, Weisheit des Ungewissen. Wir fühlen uns wohl im Üben, in Verbindung mit unserem Atem und sind in Harmonie mit unseren Gedanken. Wir vertrauen der Yogapraxis und dass sie sich so entfaltet, wie es uns in den Moment gut tut. Ohne ein Ziel oder eine Endposition erreichen zu wollen. Wir üben, so gut wir können. Gibt es Zweifel oder Widerstand im Üben, lass mit Hingabe und Vertrauen Ängste und Hoffnungen los. Wir lassen los, vertrauen und geben uns unserem Üben hin. Irgendwann macht sich eine kleine Regung, Freude, innerer Frieden, demütige Dankbarkeit für das Leben breit.
Vertraue den Yogaübungen und lerne zu vertauen, dass alles so wird, wie es für Dich gut ist. Lass Dich auf den inneren Wandlungsprozess ein.








Ich freue mich immer, mit Yoga eine Oase der Ruhe und Entspannung gefunden zu haben. Ihr auch?

Also, treffen wir uns wieder auf der Matte?
Bis dahin, Eure Katrin.













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